Demografische Bombe im FAR

Demografische Bombe im FAR 430418

Silvan Müggler am 23. Mai 2018 in Schweizer Bauwirtschaft:

 

Demografische Bombe im FAR

Die Babyboomer nähern sich dem Pensionsalter. Dies gilt auch auf Schweizer Baustellen: Der häufigste Jahrgang ist 1964. Für den FAR hat dies dramatische Auswirkungen.

 

Die Frührente Bau ist eine Errungenschaft. Das Baustellenpersonal kann sich dank der paritätischen Stiftung Flexibler Altersrücktritt (FAR) bereits mit 60 Jahren frühpensionieren lassen. Damit wird der körperlich anstrengenden Arbeit auf der Baustelle Rechnung getragen. Die Übergangsrenten sind dabei so grosszügig, dass die allermeisten Bauarbeiter die Möglich­keit zur Frühpensionierung gerne wahrnehmen. Die Baumeister lassen sich die Lösung etwas kosten: Sie zahlen für jeden Mitarbeiter 5,5 Lohnprozente in die Stiftung ein.

 

Die Frührente Bau ist jedoch dringend sanierungsbedürftig. Ein Blick auf die Altersstruktur aus der Lohnerhebung 2018 zeigt den Hauptgrund dafür: Geburtenstarke Jahrgänge erreichen in den nächsten Jahren das Alter 60. Im Bauhauptgewerbe kommt hinzu, dass während der Baukrise der Neunzigerjahre weniger Personal eingestellt worden ist - die nachrückenden Jahrgänge sind damit nochmals weniger stark vertreten. Es gibt weit mehr 50-jährige als 30-jährige Bauarbeiter. Damit steigt die Zahl der Rentenbezüger jedes Jahr, während die Zahl der Einzahlenden sinkt.

 

Vorübergehend ist das demografische Ungleichgewicht dabei kaum: Erst ab dem Geburtsjahrgang 1970 sinkt die Zahl der Bauarbeiter wieder etwas. Mit dem heute gültigen ordentlichen Pensionsalter 65 werden Bauarbeiter mit diesem Jahrgang im Jahre 2035 pensioniert - in 17 Jahren gäbe es also theoretisch eine Entspannung. In dieser Zeit dürfte aber viel passieren - insbesondere wird der technische Fortschritt weitergehen. Weniger Bauarbeiter werden mehr produzieren. Die Beschäftigung wird tendenziell zurückgehen - sowie es auch in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Dies bedeutet aber auch: Es werden weniger junge Menschen neu rekrutiert. Auch 2035 dürfte es daher auf Schweizer Baustellen mehr 50-Jährige als 30-Jährige geben. Dies wird sich noch verschärfen, falls sich die Bau­tätigkeit nicht mehr auf dem hohen Niveau von heute halten kann und die Zahl der Neu­anstellungen noch mehr sinkt, wie es beispielsweise in den Neunzigerjahren geschah. Dies zeigt: Die demografische Herausforderung für die Frührente Bau ist permanent.

 

Es kann daher kein Weg sein, mit noch höheren Lohnbeiträgen einfach noch mehr Geld in ein sanierungsbedürftiges System zu pumpen, wie es die Gewerkschaften fordern. Noch höhere Lohnbeiträge sind für die Baufirmen schlicht nicht tragbar. Die Sanierung muss zwingend leistungsseitig erfordern.

 

So oder so: Die Frührente bliebe eine beispiellos grosszügige Regelung. Keine andere Branche kennt eine vergleichbare Frühpensionierungslösung. Die Gewerkschaften gefährden diese Errungenschaft mit ihren sturen Forderungen - sie wollen die FAR-Lösung einseitig über noch höhere Beiträge sanieren.

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